Gemeindefeuerwehr Worpswede fährt mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz zum Hochwassereinsatz an die Elbe
Am Sonntag, den 9. Juni wurde die Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Osterholz von der Polizeidirektion Oldenburg alarmiert. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz sollte am Mittwoch, den 12. Juni, in den Landkreis Lüchow-Dannenberg ausrücken, um die Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden abzulösen und die dortigen Einsatzkräfte bei der Deichverteidigung zu unterstützen.
Aus der Gemeinde Worpswede fuhren 3 Fahrzeuge (ELW und LF 20/16 Worpswede und MTW Hüttenbusch) mit 26 Personen, sowie der stv. Gemeindebrandmeister Timo Kück als stv. Kreisbereitschaftsführer und ein Mitglied der Gemeindefeuerwehr in einer Abordnung der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Osterholz mit. ...
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Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz traf sich am Mittwoch, den 12. Juni, um 5:30 Uhr in Platjenwerbe. Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung durch den stv. Kreisbereitschaftsführer begab sich die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz am 6:10 Uhr auf den Weg nach Dannenberg im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft traf dann gegen 10:30 Uhr in Dannenberg am dortigen Fritz-Reuter-Gymnasium ein. Nach einer kurzen Lageeinweisung durch den Kreisbereitschaftsführer bezogen alle, bis auf einige Führungskräfte, ihre Schlafplätze. Einige Führungskräfte fuhren zur Örtlichen Einsatzleitung in Gartow, welche für die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz zuständig war. Dort konnten sich schon einige ein Bild über das Ausmaß des Hochwassers machen. Wieder an der Unterkunft angekommen, aßen dann alle zusammen Mittag, um danach schnellstmöglich einsatzbereit zu werden und endlich helfen zu können.
Um 15:15 Uhr fuhr dann die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz nach Pevestorf, um dort Sandsäcke von einem Deich abzubauen, sogenanntes entkaden. Die Scheitelwelle bzw. der Höchststand war schon am Dienstag erreicht worden. Jetzt stand das Wasser an den Deichen und übte massiven Druck auf diese aus. Das Problem dabei ist, dass das Wasser dadurch die Deiche aufweicht und diese dadurch an Stabilität verlieren. Das Entkaden war deshalb so wichtig, da somit etwas Druck vom Deichen genommen werden konnte. Es lagen zwar nur wenige Sandsäcke auf dem Deich, allerdings haben diese durch den Sand, der bei Regen auch noch schwerer durch Feuchtigkeit werden konnte, ein großes Gewicht. Jeder Sandsack wiegt zwischen 20-25kg, nass sogar bis 35kg. Also pro laufenden Meter um die 250-350kg. Wenn dann durch die Aufweichung der Deich unterspült wird, bricht durch das Gewicht der Säcke der Deich schneller in sich zusammen. Und wenn die Sandsäcke auch noch abrutschen, würden sie noch mehr Sand und Grasnarbe, die ja auch Stabilität bringt, mitreißen. Gegen 21:15 Uhr wurden die Arbeiten beendet und die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz fuhr dann zurück zur Unterkunft. Alle fielen dann erschöpft ins Bett.
Am Donnerstag, den 13. Juni, fuhr die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz gegen 9 Uhr morgens wieder in das Schadensgebiet, um weitere Deichabschnitte zu entkaden. Diese Arbeiten waren gegen 16 Uhr beendet. Als die Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz wieder zur Unterkunft fahren wollte, gab es allerdings den Befehl, einen Bereitstellungsraum anzufahren. Es gab Probleme bei einem anderen Deichabschnitt: Durch das stehende Wasser und den dadurch herrschenden Druck, war ein Deichabschnitt aufgeweicht. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Cuxhaven entkadete gerade den Abschnitt, als ihnen auffiel, dass am Deichfuß Wasser und Sand austraten. Ein Fachberater des Deichverbandes stufte den Deich als sehr instabil und gefährdet ein. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Cuxhaven begann dann mit der Deichsicherung. Ob ihre Kräfte allerdings ausreichen, war zu der Zeit noch nicht klar, so dass wir vorsichtshalber erst einmal im Bereitstellungsraum ausharren mussten. Zum Glück konnte die Kreisfeuerwehrbereitschaft Cuxhaven die Gefahr beseitigen und wir konnten beruhigt in unsere Unterkunft zurückfahren. Die Cuxhavener musste allerdings noch bis zum nächsten Morgen in der Nähe warten, bis dann endgültig für diesen Deichabschnitt Entwarnung gegebene werden konnte. Am Abend gab es dann noch eine Besprechung mit allen. Die Örtliche Einsatzleitung aus Gartow fragte uns, ob wir bereit wären, unseren Aufenthalt um einige Stunden zu verlängern und noch dabei helfen könnten, Sandsäcke von einigen geschützten Objekten zu entfernen. Da das Wasser jeden Tag seit Dienstagabend um ca. 20 Zentimeter zurückgegangen war, waren einige Objekte nicht mehr gefährdet und konnten deshalb von den Sandsäcken befreit werden. Alle waren sich einig, dass wir zum Helfen gekommen waren und dann natürlich auch um einige Stunden verlängern würden, um noch weiter zu helfen.
Am Freitag, den 14. Juni ging es morgens um 8:45 Uhr wieder ins Einsatzgebiet, um einige geschützte Objekte von Sandsäcken zu befreien. Einige halfen, ein Cafe von Sandsäcken zu befreien, damit die Eigentümer so schnell wie möglich wieder öffnen können. Hätten wir nicht geholfen, hätten sie alleine die ganzen Sandsäcke (ca. 80 Meter Sandsackdeich) wegräumen müssen. Das hätte die Öffnung um einige Wochen verzögert und das hätte wohl das Aus und damit die Existenz der Eigentümer bedeutet. Diese waren auch sehr dankbar für unsere Hilfe. Andere waren damit beschäftigt, ein E-Werk und einen Flächenschieber von Sandsäcken zu befreien. Andere räumten weitere Sandsäcke über einen Deich. Der Rest half der Berufsfeuerwehr Frankfurt beim Abbau ihres mobilen Deiches.
Gegen 13 Uhr waren dann fast alle wieder an der Unterkunft. Der letzte Zug kam gegen 14 Uhr. Alle machten sich wieder frisch und die einzelnen Zügen machten sich dann selbständig auf den Heimweg. Die Züge trafen bis 20 Uhr wieder im Landkreis Osterholz an ihren einzelnen Standorten ein.